Lernfutter im Lockdown

Die FAZ hat sich Lernprogramme von privatwirtschaftlichen Anbietern angeschaut. Mit der Frage „Taugt’s was?“ Eine detailliertere Analyse statt nur auf Grammatikfehler und Begleitwerbung zu schauen, hätte geholfen, das Phänomen eLearning besser zu verstehen, nämlich: wie sieht es mit der Progression des Lernstoffes aus in diesen Angeboten, wird auf das vorgeschriebene Curriculum geachtet, entspricht die eingesetzte Methodik dem Stand der Wissenschaft (wenn diese überhaupt etwas bietet, Zweifel sind angebracht …), wie stellt sich die Tiefe der Fächerangebote dar oder wird hier nur ein bunter Kessel aufbereitet? 

Der uralte Begriff ‚Programmiertes Lernen‘ sollte als neues Paradigmum gelten. „Lernen im Umfeld von Zeitgeist und neuen Technologien“. Waren es früher selbstentdeckendes Lernen‘ und dergleichen und in den 70er Jahren die Sprachlabore heißt es jetzt „ADDIE“. Erstaunlicherweise beantworten Anbieter die Frage auf die Messung der Wirksamkeit ihrer Angebote mit: „Die Leute finden es guut“, aha. Lernforschung bietet ein enorm großes neues Feld. Zweifel bestehen aber, ob die pädagogischen Forschungsstätten es bearbeiten können mangels Interdisziplinarität mit anderen Fachgebieten wie Big Data Analysis, Kommunikationsdesign/Usability, Gaming.

AIHR

Was gibt’s zu tun? Hochschulen, pädagogische Institute und alle andere Ausbilder wagt den Blick über eure Disziplinen und in andere Länder. Startet Feldversuche mit hohen Fallzahlen. Es gibt – erstaunlich, erstaunlich – herzlich wenig Aktuelles zur Wirkung von eLearning in Schulen. Bitte keine ‚Meta-Stuiden‘ ohne Aussagekraft. Fallzahlen bitte im vierstelligen Bereich. Komparative Studien. UND ….. lasst Nicht-Pädagogen drüberschauen. Schule darf kein ‚Secret Garden‘ sein.

FAZ, screenshot, 25.01.21


@TwitterLehrerZimmer https://bildungsklick.de/anbieter/helmut-poppe