Kommunikation und Lernen in Betrieben und anderen Organisationseinheiten

Slack und Teams befinden sich gerade in einem Kollisionskurs. Der Büro­kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­t Slack wird wohl demnächst von dem Softwareanbieter Salesforce.com übernommen. Beide haben einen gemein­sa­men und ungleich größe­ren Gegner, nämlich Microsoft mit Teams. Hinzu kommt auch Zoom, mit einer 1/1-Lösung von Bespre­chun­gen in der virtu­el­len Welt. MS Teams spielt den Vorteil aus, das weit verbreitete Office-Paket integriert zu haben. Allen US-Abietern gemeinsam ist, dass Inhalte und die Kommunikation auf Servern abgelegt sind außerhalb Deutschland.

Zwei wesentliche Elemente führen zu einem Erfolg solcher Plattformen: die Verbindlichkeit der Teilnahme durch die Mitarbeiter und eine „Durchstrukturierung“ der Unternehmensabläufe. Denn nur über eine Automatisierung von wiederkehrenden Routinen, über eine Definition von Schnittstellen und mit leicht bedienbaren Kommunikationsplattformen lassen sich Optimierungen realisieren. Diese drücken sich u.a. aus in eine günstigere Zeitallokation von Ressourcen. Wissensarbeiter stecken nämlich verbreitet nur ein Drittel ihrer Zeit in ihre Kernaufgabe.

Interessant ist auch, dass Slack eine neue Audio-Funk­ti­on „Hudd­les“ vorge­stellt hat, die spon­ta­ne und zwang­lo­se Gesprä­che ermög­li­chen soll, so wie wenn jemand am Schreib­tisch eines Kolle­gen vorbeikommt. Da kommt wieder der soziale Aspekt in den Fokus, haben doch die meisten Videokonferenzler festgestellt, dass gute Informationen abseits des formellen Calls vorab, danach oder im Chat laufen. Hier schließt sich übrigens der Kreis zu Audio: Radio Gong stellte auf #LRF21 kürzlich eine Lösung für Unternehmensradios vor. Corporate Radio, ein Angebot, das nicht nur in Pandemiezeiten seine Berechtigung hat.

Wie man weit verbreitet sieht, entwickeln Unternehmen als lernende Einheiten eigene Plattformen oder mieten diese, stellen Lernorte online bereit, entwickeln oder kaufen spezielle Didaktik mit spezifischen Inhalten und Lernzielen.

Zu teams, salesforce, adobe und bitrix24 gesellt sich nun auch ein deutscher Anbieter mit SDUI: gerade (?) Bildungseinrichtungen benötigen funktionierende Kommunikation und gutes Projektmanagement.

SDUI aus der deutschen ‚Provinz‘ in Koblenz vernetzt mit einer App Akteure in Schulen und Kitas, optimiert die Kommunikation und will den Digitalisierungsprozess langfristig erfolgreich gestalten. Nach Angaben des Anbieters sind bereits 2.500 Schulen und Kitas dabei. Zu den Investoren gehören das Land Rheinland-Pfalz mit seiner Förderbank ISB sowie der High-Tech Gründerfonds, dessen größter Fondsinvestor das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ist. Nach SDUI-Angaben wird deren Angebot von ganzen Städten und Landkreisen als Standard für DSGVO-konforme Schulkommunikation eingesetzt.

Bleibt abzuwarten, ob das sicherlich gut dargestellte Angebot der Koblenzer in dem eher dysfunktionalen Umfeld Schule ankommt. Alleine schon wegen der DSGVO-Konformität stehen die Chancen eher gut.