„Digital, mobil und dominiert von den Plattformen – unter Pandemie-Bedingungen hat sich diese mediale Entwicklung weiter beschleunigt. Und verstärkt hat sich auch dies: Verschwörungstheorien haben Konjunktur. Desinformation ist allgegenwärtig. Fakten sind zu Meinungsäußerungen mutiert. Hass und Hetze nehmen zu – nicht nur im Netz. „
So lautet der Einladungstext der Landesmedienanstalt Hessen LpR und fährt fort:
„Menschen, für die die Unterscheidung zwischen Fakt und Fiktion, wahr und falsch nicht mehr existiert“, schreibt Hannah Arendt, sind „der ideale Untertan der totalitären Herrschaft“. Diese – Anfang der 50er Jahre formulierte – Erkenntnis ist von erschreckender Aktualität.
Was also ist zu tun? Wie sind die Kommunikationsstörungen zu beheben? Wie kann digitale Zivilität erreicht werden? Was brauchen Nutzerinnen und Nutzer an Wissen, Verständnis und Kompetenzen, um souverän und selbstbestimmt in der digitalen Welt zu agieren? Wie sind Partizipation und Digital Citizenship zu erreichen?“
Was das für den Journalismus bedeutet, stellten dar
Anita Zielina, Director of Strategic Initiatives, Craig Newmark Graduate School of Journalism |
Steffi Dobmeier, stellv. Chefredakteurin und Leiterin Digitale Inhalte und Strategie, Schwäbische Zeitung, Ravensburg Meinolf Ellers, Strategic Business Development, dpa Hamburg und Frederic Huwendiek, Leiter Online-Nachrichten-Redaktion ZDFheute, Mainz. |
Schon seit Jahrzehnten wird geklagt, dass vor allem die jungen Zielgruppen mit Print und den traditionellen ‚elektronischen‘ Medien TV und Radio nicht mehr zu erreichen sind.
Am Beispiel geerbtes Print-Digitalabo wurde deutlich gemacht, wie wenig junge Menschen mit solch einem journalistischen Angebt angesprochen werden. Es fehlt schlichtweg die personalisierte Aufbereitung und Auswahl für den Empfänger. Die dpa- und ZDF-Vertreter berichteten von Instrumenten und Algorithmen um deren Nutzungsverhalten zu erkennen. Woran liegt es denn nun, dass die gewonnenen Erkenntnisse nicht umgesetzt werden? Wie sieht es aus mit dem Einsatz von ‚First User Data‘? Printmenschen ärgern sich über die journalistische gebührenfinanzierte Ausweitung der Angebote von ARD und ZDF in deren Webbereichen. Dort bedienen sich die GAFAs gerne. Diese machen vor, wie ‚Data‘ eingesetzt wird.
Clubhouse ist schon wieder out. Die Anzahl der Neuanmeldungen ist rückläufig. Wenn andere Plattformen aber auch auf ein solches Format setzen, zeigt dies, dass ein sehr großer Diskussionsbedarf bei den Menschen besteht. Es muss nicht immer Trash sein, das Niveau nicht unbedingt ins Populäre oder Populistische absacken. Im Radio bedeutet dies TALK. Erfolgreiche Beispiele im Ausland zeigen, dass bei dem Machen gerade Nicht-Journalisten erfolgreich sind. #RMC Jean-Jacques Bourdin.
Garantiert ist, dass das Thema die traditionellen Medienanbieter zukünftig noch mehr beschäftigen wird. Sollte Radio nur mit seinen standardisierten Angeboten weiterhin agieren, schlägt der Generation-Abriss in wenigen Dezennien voll durch.
Insgesamt wieder einmal eine gute Veranstaltung der LpR aus der Reihe ‚medienzukunft‘. Und auch mal wieder in der Wildnis. Die Staus auf An- und Rückfahrt machen allerdings nachdenklich. Und tatsächlich kam jemand sogar aus Berlin ‚eingeflogen‘, hat man das richtig gehört? Die Übertragung aus New York war ausgesprochen gut. Permablend für die Augenbrauen kanaladäquat und ansprechend :-).
Alles bestens vorbereitet. Snacks inbegriffen.