Im deutschen Home Office kommt Freude auf: 5 Endgeräte müssen administriert und für Büroarbeit optimiert werden.

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Was nicht ganz einfach ist. Zudem stellen sich Sicherheitsfragen.

Denn eine aktuelle Umfrage zeigt: Die Nutzung von Chat-, Video- und Konferenzlösungen hat durch Corona-Krise zugenommen. Die Sorge aber um die Cybersecurity fehlt.

In Zeiten der Corona Krise arbeiten vermehrt Menschen aus dem Homeoffice heraus. Sie nutzen verstärkt Programme mit Chat-, Video- und Konferenzfunktionen, um im Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen zu bleiben – aber auch mit Freunden und Verwandten. Eine von TÜV Rheinland in Auftrag gegebene Umfrage des Marktforschungsinstituts Civey zeigt, dass knapp 43 Prozent solche Tools und Programme häufiger nutzen als vor der Corona-Pandemie. Bei der Nutzung tun sich gerade die Anbieter hervor, mit denen man schnell und unkompliziert Meetings aufsetzen und Teilnehmer einladen kann. Dabei zeichnen sich diese Kollaborations-Tools vor allem dadurch aus, dass man keine aufwändigen Registrierungsprozesse vollziehen muss oder Freigaben von der hauseigenen IT benötigt. Bei dem Einsatz der oftmals schicken Anwendungen werden allerdings kaum Fragen zur Cybersecurity gestellt.

Design geht vor Datenschutz

Aufgrund des Umstands, dass viele Menschen in den meisten Fällen sehr plötzlich ins Homeoffice wechselten, konnten begleitende Maßnahmen durch die Firmen-IT nicht oder nur unzureichend stattfinden. „Vorhandene Kollaborationslösungen im Unternehmen sind oftmals nicht auf Anhieb für den flächendeckenden Einsatz im Homeoffice ausgerichtet. Man braucht Freigaben, Updates oder Erweiterungen der installierten Software,“ sagt Wolfgang Kiener, Leiter des Center of Excellence Advanced Threat im Bereich Cybersecurity bei TÜV Rheinland.

Fehlermeldungen oder schlechte Verbindungen verleiten einen schnell dazu, auf andere Software-Lösungen zurückzugreifen. Diese unkomplizierten und im schicken Design programmierten Anwendungen arbeiten tadellos und sorgen für eine schnelle und stabile Verbindung. Allerdings kommt bei geschäftsrelevanten Themen, die über Videokonferenzprogramme besprochen werden, der Datenschutz viel zu kurz. Hier besteht die Gefahr des Verlustes von Geschäftsgeheimnissen.

Cybersecurity-Gedanke fehlt

Der Schutz vor fremden Zugriff auf die übertragenen Daten ist von immenser Bedeutung. Oft sind es auch die Hersteller selber, die Daten beispielsweise in die USA übertragen, wo keine europäische Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO) greift oder erlauben, dass die Daten an Dritte weitergegeben werden. Dazu Kiener: „In der aktuellen Situation kann ich nachvollziehen, dass man dazu neigt, Programme einfach zu nutzen, und Datenschutz und Cybersecurity zu vernachlässigen. Allerdings spekulieren Hacker genau auf diesen Umstand und machen sich diesen zunutze. Vor allem in der jetzigen Krise wird mit unseren Daten gehandelt. Nutzer sind daher gut beraten, genau hinzusehen und sich bei der Installation von Programmen die Datenschutzbestimmungen durchzulesen, bevor man diesen zustimmt.“

In den von TÜV Rheinland veröffentlichten Cybersecurity Trends 2020 wird unter anderem darauf eingegangen, wie der unkontrollierte Zugriff auf personenbezogene Daten eine Gesellschaft, die zurzeit mehr denn je auf die Vorteile der Digitalisierung setzt, destabilisiert werden kann. Auch, dass smarte Anwendungen schneller auf den Markt kommen, als sie abgesichert werden können. „Das Tempo bei der Entwicklung von Programmen, sorgt für Schwachstellen im Bereich der Cybersicherheit. Smarte Anwendungen sind in unseren Alltag zunehmend unentbehrlich. Dies macht solche Anwendungen zu attraktiven Zielen für Cyberkriminelle.“ betont Kiener.

Abschließende Bemerkung des Autors hier: Vier Endgeräte plus Aufnahme-Handy. Hinzukommen 3 Cloudanwendungen und natürlich der Büro-Arbeits-PC. Liegt man mit der Vermutung, dass manche Hardcore-Apologeten von „new und we work“ noch nie in klassischen Arbeitsumgebungen gearbeitet haben? Irgendwie müssen jetzt „Hybridarbeiter“ die echte Pionierarbeit übernehmen. Man sieht es mit einem nachsichtigen Lächeln.

Corona: Arbeit, Schule und Unis

Laut eienr aktuellen BVDW-Studie: wünscht sich die Mehrheit der deutschen Angestellten wegen des Corona-Virus Home-Office . Die Mehrzahl der Arbeitgeber wäre dazu technisch in der Lage.

Die aktuelle Situation rund um den Corona-Virus macht Angestellte nachdenklich. Drei Viertel (75,4 Prozent) der deutschen Angestellten liebäugeln mit Home-Office und digitalen Lösungen. 58 Prozent wünschen sich dies ausdrücklich, 17,4 Prozent sind noch unentschieden. Zwei von drei Angestellten (66,1 Prozent) erwarten von ihrem Arbeitgeber, jedenfalls entsprechende Lösungen vorzuhalten.

„Viele Angestellte gehen Tätigkeiten nach, die mit entsprechenden digitalen Lösungen problemlos auch von zu Hause aus erledigt werden könnten. Jetzt können Arbeitgeber Verantwortung dort zeigen, wo es technisch möglich ist, um das Risiko der Ausbreitung des Corona-Virus weiter einschränken“, sagt Marco Junk, Geschäftsführer des BVDW. „Vielleicht führt uns diese Krise in Deutschland endlich dazu, die Digitalisierung der Arbeitswelt ernsthaft zu betreiben“, so Junk. Der Digitalverband BVDW hatte bereits in der Vergangenheit mehrfach dazu aufgerufen, entsprechende gesetzliche Regelungen für mehr Home-Office-Möglichkeiten zu schaffen. Auch zu Beginn dieses Monats forderte der BVDW gemeinsam mit Partnerverbänden erneut eine Novellierung des Arbeitszeitgesetzes.

Größe des Unternehmens spielt entscheidende Rolle bei Erwartungshaltung

Offenbar spielt die Größe des Arbeitgebers eine entscheidende Rolle in Bezug auf die Erwartungen der Arbeitnehmer. Denn 80 Prozent der Angestellten aus Großunternehmen erwarten von ihrem Arbeitgeber, dass er ihnen in gesundheitsgefährdenden Zeiten eine Home-Office-Lösung anbietet. Bei den mittleren Unternehmen sind es nur 67,7 Prozent und bei den kleinen Unternehmen 58,1 Prozent. Rund die Hälfte der Angestellten aus kleinen Unternehmen (50,3 Prozent) glaubt, dass ihr Arbeitgeber technisch in der Lage ist, Home-Office anzubieten. Bei den Angestellten aus großen Unternehmen sind dies hingegen 68,9 Prozent.

Über die Befragung

Das Meinungsforschungsunternehmen Civey hatte im Auftrag des BVDW 1.000 Personen zwischen dem 5. und dem 8. März 2020 befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für Angestellte kleiner, mittlerer und großer Unternehmen in Deutschland.

Was geschlossene Schulen und Unis anbelangt: Folgeartikel lesen.
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